AP1

Grundlagen historischer und prozessualer Gerechtigkeit

Die grüne Transformation der sozialen Systeme verlangt Kompromisse. Ökologie und Wirtschaftlichkeit, soziale Gerechtigkeit und Effizienz, Europapolitik und zügige Transformation im eigenen Land müssen unter einen Hut gebracht werden. Das ist eine politische Aufgabe, die in Verbindung mit den angestrebten Zielvorgaben zugleich verschiedene normative Ansprüche berücksichtigen muss. Insbesondere umfassen etliche Zielvorgaben ihre eigene Sphäre der Gerechtigkeit. All diese Formen der Gerechtigkeit müssen im Dienst gemeinschaftlichen Handelns miteinander vermittelt werden. Das geht nur per Kompromiss oder Verhandlung, wobei Fragen der prozessualen Gerechtigkeit in den Vordergrund treten.

AP1 wird sich vor allem mit formalen und semi-formalen Verfahren beschäftigen, die an Methoden der Spieltheorie oder von Social Choice anschließen, aber näher an der sozialen Praxis sind als reine Modelle. Garment Rule, Adjusted Winner, Mittelwertverfahren und Koordination durch Focal Points sind Beispiele dafür. Besondere Beachtung werden dabei die Sphären der Verteilungs- und Belastungsgerechtigkeit unter Berücksichtigung zukünftiger Generationen finden, deren Interessen eine grüne Transformation wahren soll. Fragen der gerechten Partizipation in Prozessen der Entscheidungsfindung gehören auch in diesen Zusammenhang.