P17

P17 "Quantifizierung der Lohndiskriminierung im Sinne des AGG - Welche Rolle spielen Geschlecht, Alter und Nationalität?"

Projektbearbeiter:
Prof. Dr. Elke Wolf, Hochschule München
Prof. Dr. Miriam Beblo, Universität Hamburg
Dipl. Sozw. Clemens Ohlert, Mindestlohnkommision

Bei den in Anwendung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) zu
erwartenden Klagen wird eine zentrale Frage – und somit Gegenstand
gerichtlicher Gutachten – sein, wie ausgeprägt die Lohndiskriminierung
gegenüber den im AGG benannten Personengruppen tatsächlich ist. Wir
stellen ein Konzept vor, durch welches das Ausmaß der Diskriminierung
auf Grundlage der in deutschen Betrieben gezahlten Entgelte
quantifiziert werden kann. Dabei konzentrieren wir uns auf die
Ungleichbehandlung nach dem Geschlecht, dem Alter und der Nationalität.

Mit Hilfe des „Linked Employer-Employee“- Datensatzes des Instituts für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (LIAB) werden wir zum einen die
bedingten, von individuellen Merkmalen bereinigten Lohnunterschiede –
zwischen Frauen und Männern, Jüngeren und Älteren sowie Deutschen und
Nichtdeutschen – im Arbeitsmarkt insgesamt bestimmen und zum anderen die
gruppenspezifischen Lohndifferenziale innerhalb der Betriebe
quantifizieren. Darüber hinaus sollen die unterschiedlichen Dimensionen
der Lohndiskriminierung auf betrieblicher Ebene zueinander in Beziehung
gesetzt werden. So kann ermittelt werden, ob ein enger Zusammenhang
zwischen der Diskriminierung von weiblichen, älteren und ausländischen
Beschäftigten besteht oder ob die unterschiedlichen Dimensionen der
Ungleichbehandlungen eher ungleich zwischen den Betrieben verteilt sind.
Abschließend planen wir betriebliche und institutionelle Merkmale zu
identifizieren, die mit einem niedrigen bzw. hohen Grad an
multidimensionaler Diskriminierung einhergehen.