P16

P 16 - Arbeitsmarktflexibilisierung durch Subventionierung der Sozialbeiträge im Niedriglohnbereich - eine Simulationsstudie für Deutschland P 16 - Arbeitsmarktflexibilisierung durch Subventionierung der Sozialbeiträge im Niedriglohnbereich - eine S

Projektleiter:
Prof. Dr. Viktor Steiner

Projektmitarbeiter:
Dipl. Volkswirt Kai-Uwe Müller

Ziel des Forschungsvorhabens ist die Analyse der Zusammenhänge zwischen Arbeitsmarktflexibilität, geringfügiger Beschäftigung und den institutionellen Voraussetzungen zur Entstehung eines Niedriglohnsektors in Deutschland. In der aktuellen wissenschaftlichen und wirtschaftspolitischen Diskussion wird die Förderung eines Niedriglohnsektors als ein wichtiges Flexibilisierungspotenzial und eine Voraussetzung für die Verbesserung der Beschäftigungschancen und die Reduktion der Arbeitslosigkeit auf heterogenen Arbeitsmärkten, insbesondere von gering qualifizierten Arbeitskräften angesehen. Eine wichtige arbeitsmarktpolitische Reform betrifft die Subventionierung der Sozialbeiträge von Geringverdienern. Eine derartige Reform ist vor kurzem in Deutschland umgesetzt worden, weitere Reformen mit ähnlicher Zielsetzung, wie die Reduktion der Beiträge zur Krankenversicherung für Geringverdiener, werden zur Zeit intensiv diskutiert. In diesem Forschungsprojekt soll untersucht werden, (i) wie und in welchem Ausmaß Flexibilisierungspotenziale auf heterogenen Arbeitsmärkten durch das bestehende System der Finanzierung der sozialen Sicherung beeinflusst werden, (ii) wie sich die aktuellen Reform auf die Beschäftigungschancen im Niedriglohnbereich auswirkt, (iii) wie die Flexibilisierungspotenziale durch Reformalternativen ausgeschöpft werden könnten, um das Beschäftigungsniveau zu erhöhen und die Arbeitslosigkeit insbesondere von gering qualifizierten Arbeitskräften in Deutschland zu reduzieren und (iv) was die Wohlfahrtseffekte derartiger Reformen sein könnten. Ein auch methodisch wichtiger Beitrag des Forschungsprojekts besteht in der Identifikation und Schätzung der Arbeitsmarktwirkungen einer spezifischen Reform (Förderung geringfügiger Beschäftigung) bei gleichzeitiger Änderung anderer Regelungen mit ähnlichen vermuteten Arbeitsmarktwirkungen (Reform der Sozialhilfe, Kürzungen der Einkommensersatzleistungen). Dazu soll ein Mikrosimulationsmodell für Deutschland weiterentwickelt werden, um die komplexen Auswirkungen der aktuellen Sozialreformen auf die Budgetrestriktionen der privaten Haushalte und damit auf die Arbeitsanreize adäquat abbilden zu können. Das Mikrosimulationsmodell beinhaltet ein mikroökonometrisch geschätztes Arbeitsangebotsmodell auf der Basis des Sozio-ökonomischen Panels für Deutschland (SOEP). Dieses Modell soll im Forschungsvorhaben u.a. um Fixkosten der Erwerbstätigkeit, Arbeitszeitrestriktionen und dynamische Arbeitsangebotseffekte erweitert werden, um die Entscheidung der Aufnahme einer Beschäftigung im Niedriglohnbereich adäquat abbilden zu können. Eine weitere wichtige Erweiterung betriff die Integration von Arbeitsnachfrageeffekten in das Mikrosimulationsmodell.