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29.04.2022

Studie zum Potenzial der Katholischen Kirche zur Förderung von individuellen Klimaschutzmaßnahmen im „Journal of Behavioral and Experimental Economics“ veröffentlicht

Im Rahmen von NostaClimate haben wir unter anderem untersucht, inwiefern kirchliche Akteure nachhaltiges Verhalten fördern können. Eine Studie zum Potenzial der Katholischen Kirche wurde nun in der internationalen Fachzeitschrift Journal of Behavioral and Experimental Economics veröffentlicht.

Zunächst wurde dafür von den Projektmitarbeitern ein Feldexperiment auf dem 101. Deutschen Katholikentag in Münster durchgeführt. Dort wurde untersucht, inwiefern die Katholische Kirche dazu beitragen kann, individuelle Spenden für den Klimaschutz zu fördern, indem sie sich glaubwürdig als klimabewusste Institution positioniert und mit gutem Beispiel vorangeht. Es konnte gezeigt werden, dass die Besucher:innen des Katholikentags ihre Spenden aufgrund der Klimaschutzsignale der Katholischen Kirche signifikant um 56 % erhöhten. In Anbetracht der beachtlichen Reichweite der Katholischen Kirche mit rund 22 Millionen Mitgliedern in Deutschland und 1,3 Milliarden Mitgliedern weltweit, könnte sie also durchaus einen erheblichen Einfluss auf das Klimaschutzverhalten in der globalen Gesellschaft nehmen. In einem anschließenden Online-Experiment wurde zudem untersucht, mit welchen Strategien sich die Katholische Kirche optimalerweise als klimabewusste Institution positionieren kann. Unsere Ergebnisse zeigen, dass es vor allem eigene Klimaschutzbeiträge von katholischen Institutionen sind, die ein glaubwürdiges Signal für die Klimaschutzbereitschaft der Katholischen Kirche schaffen können. Diese waren in unserem Experiment deutlich wirksamer darin, die Reputation des Klimabewusstseins der Katholischen Kirche zu verbessern, als beispielsweise ein Verweis auf die Enzyklika „Laudato Si‘“, in welcher Papst Franziskus zu mehr Klimaschutz aufruft.
 
Zum veröffentlichten Forschungsartikel zur Studie