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23.08.2022

Studie über die Vorbildrolle von Städten als Diskussionspapier veröffentlicht

Die Studie befasst sich mit der Frage, inwieweit städtischer Klimaschutz eine Signalwirkung hat und Bürger*innen dazu motiviert, sich ebenfalls im Klimaschutz zu engagieren.

Städten werden zunehmend in der Verantwortung gesehen, sich aktiv im Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen zu engagieren. Viele Städte zeigen bereits eine große Bereitschaft für Umweltinitiativen und ergänzende Forschung aus dem NostaClimate Projekt hat ergeben, dass sich Städte mit Klimaschutzmaßnahmen in erster Linie in einer Vorbildfunktion sehen (Link zur Seite). Indem sie sich für den Umweltschutz einsetzen, sollen Anreize für Bürger*innen gesetzt werden, sich ebenfalls im Klimaschutz zu engagieren.

Aus einer rein standard-ökonomischer Sicht gibt es allerdings zunächst  keinen Grund zu der Annahme, dass dies eine vielversprechende Strategie sei: Finanziert durch Steuergelder werden städtische Klimaschutzbeiträge als Substitute betrachtet, die Klimaschutzbeiträge von Bürger*innen verdrängen. Basierend auf Forschung zu sozialen Präferenzen und der Auswirkungen von Informationen über das Verhalten von Bezugsgruppen hinterfragen wir die standard-ökonomische Sichtweise und stellen die Hypothese auf, dass städtische Beiträge zu einem grünen öffentlichen Gut schlussendlich motivierend wirken und somit zusätzlichen Klimaschutz durch Bürger*innen fördern können.

Die Ergebnisse unseres Feld-Experiments deuten nicht auf eine vollständige Verdrängung von privaten Beiträgen durch städtische Beiträge hin. Wir finden allerdings auch nicht, dass Informationen über städtischen Klimaschutz unsere Studienteilnehmer*innen zusätzlich motivieren, sich ebenfalls im Klimaschutz zu engagieren. Im Gegensatz dazu erhöhen Information über Klimaschutzaktivitäten von Mitbürger*innen signifikant den Anteil der Bürger*innen, die freiwillig zum grünen öffentlichen Gut beitragen. Insbesondere lassen sich durch die Referenz zum Engagement der Mitbürger*innen Personen hinzugewinnen, die sich primär nicht als besonders umweltbewusst bezeichnen würden.

Link zum Diskussionspapier (in englischer Sprache)