Gemeinsam mit Uta Maria Pfeiffer, Leiterin Nachhaltigkeit des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e.V. (BDL), und Damian Patting, Juristischer Referent der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Brüssel, widmete sich Prof. Dr. Martin Kesternich, stellvertretender Leiter des Forschungsbereichs „Umwelt und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement“ am ZEW, den Fragen, was der europäische Green Deal leisten kann und wie die Maßnahmen zur Wiederbelebung der Wirtschaft nach der Corona-Krise damit in Einklang gebracht werden können.

Der Green Deal der europäischen Kommission ist ein Prestigeprojekt, das sicherstellen soll, dass Europa 2050 treibhausgasneutral sein wird. Die Corona-Krise hat die Wirtschaft in einem ungeahnten Ausmaß erschüttert. Gigantische finanzielle Mittel und Hilfsprogramme werden benötigt, um den Absturz ganzer Wirtschaftsbranchen mit all seinen verheerenden sozialen Folgen zu verhindern. Doch wie dies gelingt und wie das vorhandene Geld sinnvoll investiert wird, darüber bestehen unterschiedliche Auffassungen.

Martin Kesternich beschreibt das Ziel der Klimapolitik als eine kosteneffiziente Dekarbonisierung mit marktwirtschaftlichen Instrumenten wie zum Beispiel dem CO₂-Preis. Die Kosteneffizienz sei durch die Covid-19-Pandemie noch einmal stärker in den Fokus gerückt. In der aktuellen Krise sei zudem zu beobachten, dass ein fehlendes Wirtschaftswachstum mit erheblichen sozialen Verwerfungen einhergehe. Eine Emissionsreduktion durch eine Stagnation der Wirtschaft könne daher nicht der Weg sein, wie Klimaschutz erreicht werden sollte. Er betont zudem, dass es wichtig sei für eine Akzeptanz der Klimaschutzmaßnahmen in der Bevölkerung zu sorgen. Durch die aktuellen Einkommensschocks, die einige Haushalte erfahren, läge der Fokus noch stärker auf einer effektiven und kosteneffizienten Ausgestaltung des Klimaschutzes.

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