2000 – Dresden

Jahrestagung des Industrieökonomischen Ausschusses, 13.–14. März 2000

Sonntag, 12. März 2000

  • 18.00 - 19.00: Empfang
  • 19.30 - 22.30: Semperoper
  • ab 20.00 Uhr: Abendessen Restaurant "Italienisches Dörfchen" 

Montag, 13. März 2000

  • 8.30 - 9.45: Peter Zweifel, "Überschwappendes moralisches Risiko am Beispiel der Gebäude- und Hausratversicherung" - Information about multiple risks in insurance

Abstract:
Insurers traditionally use risk-specific characteristics of insurers to classify them according to risk. In this paper, the practical relevance of information about multiple risks is demonstrated for the case of contents insurance of a Swiss company. Two types of such information prove important: First, information about "spillover moral hazard" caused by mandated prevention on preventive effort in a unregulated line. Second, information about "common impulses" reflected in the loss experience of related lines. Both contribute to an improved prediction of probability of loss.

Korreferenten: G. Lang, M. Braulke

  • 9.45 - 10.15: Kaffeepause
  • 10.15 - 11.30: Achim Wambach, "Competitive (insurance) markets under adverse selection and capacity constraints"

Abstract:
Ever since the seminal work by Rothschild and Stiglitz (1976) on competitive insurance markets under adverse selection equilibrium-non-existence problem has been one of the major puzzles in insurance economics. We extend the original analysis by considering firms which face capacity constraints due to limited capital. Two scenarios are considered, if the demand at any insurer exceeds the capacity: Either consumers are rationed, or they are served, but the ensurer faces a larger risk of bankruptcy. We show under mild assumptions that a pure strategy equilibrium exists, where every consumer buys his appropriate Rothschild-Stiglitz contract.

Korreferenten: W. Emons, H. Zink

  • 11.30 - 12.45: Karl Morasch, "Dezentralisierung der Industriepolitik als strategische Delegation"

Abstract:
Unter welchen Umständen ist die strategische Delegation der industriepolitischen Kompetenz von einer zentralen Instanz (z.B. der Europäischen Union) auf regionale Träger (die Mitgliedsländer) vorteilhaft? Diese Frage wird in einem zweistufigen Spiel analysiert, bei dem zunächst die Regierungen simultan Produktionssubventionen festlegen und anschließend die Oligopol-Wettbewerber auf einem integrierten Weltmarkt miteinander konkurrieren. Bei Zentralisierung wird auf der Politikstufe ein Spiel zwischen inländischer und ausländischer Regierung betrachtet. Bei Delegation agiert im Inland nicht die zentrale Instanz, sondern die regionalen Träger bestimmen unabhängig voneinander die Subventions-zahlungen. Im linearen Cournot-Oligopol erhöht dann die Delegation auf zwei Regionen die inländische Wohlfahrt, wenn im Inland zumindest doppelt so viele Unternehmen aktiv sind wie im Ausland.

Korreferenten: K. Ritzberger, N. Schulz

  • 12.45 - 14.15: Mittagspause (Gästekantine in der Mensa)
  • 14.15 - 15.30: Karl Aiginger, "Spezialisierung und (regionale) Konzentration der Europäischen Industrie"

Abstract:
Der Einfluss der Marktgröße auf die Marktstruktur wird in mehreren Theoriesparten diskutiert. Die Industrieökonomie erstellt Prognosen über die Entwicklung der Konzentration bei steigender Marktgröße, die Außenhandelstheorie versucht Veränderungen in der Spezialisierung zu erklären, die Neue ökonomische Geographie erklärt die regionale Konzentration und ihre Veränderung bei sinkenden Transportkosten. Die Bildung des Europäischen Binnenmarktes ist ein Experiment in Richtung der Vergrößerung des relevanten Marktes, der Veränderung der komparativen Vorteile wie auch der Verringerung der Transportkosten. Die Arbeit analysiert die Veränderungen in der Spezialisierung von Ländern und in der Konzentration von Industriezweigen in Europa in den vergangenen 15 Jahren. Sie untersucht ob die Veränderungen den von den Theorien genannten Bestimmungsfaktoren entsprechen. Die politische Relevanz der Frage erklärt sich daraus, dass einerseits Europa noch immer geringer spezialisiert ist als die USA und die Vermutung besteht, dass dies auch für den Produktivitätsrückstand der Europäischen Industrie verantwortlich ist, andererseits dass zunehmende regionale Unterschiede in der Industriestruktur zu negativen makroökonomischen Konsequenzen bei asymmetrischen Schocks führen könnten.

Korreferenten: M. Stadler, J. Weigand

  • 15.30 - 16.00: Kaffeepause
  • 16.00 - 17.15: Helmut Bester, "Wages and Productivity Growth in a Competitive Industry" (H. Bester und E. Petrakis)

Abstract:
We describe the evolution of productivity growth in a competitive industry. The exogenous wage rate determines the firms' engagement in labour productivity enhancing process Innovation. There is a unique steady state of the industry dynamics, which is globally asymptotically stable. In the steady state, the number of active firms, their unit labour cost and supply depend on the growth rate but not on the level of the wage rate. In addition to providing comparative statics of the steady state, the paper characterizes the industry's adjustment path.

Korreferenten: U. Kamecke, M. Erlei

  • 17.30 - 18.30: Mitgliederversammlung
  • ab 19.30 Uhr: Abendessen Restaurant "König Albert"

Dienstag, 14. März 2000

  • 9.00 - 10.15: Dietmar Harhoff, "The Structure of Loan Contracts in Germany"

Abstract:
This paper develops a stylized model of loan contacts. Based on a stylized theoretical model in which firms and banks determine loan size, interest rates and the rate of collateralization, I estimate a system of equations derived from the first-order conditions of the constrained maximization problem. The data orginate from a recent detailed survey of 1509 small and medium-sized German firms. The results point to moral hazard problems in the loan market, while the evidence for adverse selection is relatively weak.

Korreferenten: D. Neuberger, J.P. Krahnen

  • 10.15 - 10.45: Kaffeepause
  • 10.45 - 12.00: Jürgen Müller, "Von staatlich administrierter zu wettbewerbsbestimmter Marktstruktur: Erste Lehren aus der Liberalisierung des deutschen Fernmeldemarktes" (Irene Asselborn und Jürgen Müller, FHW Berlin)

Abstract:
Der deutsche (und auch der europäische)Telekommunikationsmarkt befindet sich seit der vollständigen Liberalisierung zum 1. Januar 1998 in einem starken strukturellen Wandel. Das damit verbundene Aufbrechen alter Monopolstrukturen und das Entstehen wettbewerblicher Marktstrukturen werden einerseits von den regulatorischen Eingriffen und andererseits von der Dynamik des Wettbewerbs geprägt. Die vorliegende Arbeit soll einen Überblick über die wichtigsten Determinanten des strukturellen Wandels des seit 1998 liberalisierten Telekommunikationsmarktes in Deutschland geben. Aufgrund der Komplexität und extremen Vielfalt des deutschen Telekommunikationsmarktes werden nur ausgewählte Aspekte betrachtet. Dabei wird im ersten Teil auf die Marktstruktur bestimmende Rolle der staatlichen Eingriffe in diesem Prozess eingegangen. Im zweiten Teil werden die ökonomischen Determinanten der strukturellen Veränderung des TK-Marktes betrachtet. Der dritte Teil ist theoretischen Ansätzen der Unternehmensstrategie gewidmet. Darin wird aufgezeigt, dass die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Hintergründe der Marktumstrukturierung im strategischen Verhalten der Unternehmen liegen. Hier soll deshalb ein Überblick über die verschiedenen Richtungen strategischer Überlegungen in der Branche gegeben werden. Am Beispiel des deutschen TK-Dienstemarktes wird im vierten Teil gezeigt, welche Strategien den langfristigen Erfolg der Gewinner prägen, und welche Faktoren hierbei von entscheidender Bedeutung sind. Die Ergebnisse der Untersuchung werden im fünften Teil zusammengefasst.

Korreferenten: D. Mueller, N. N.

  • 12.00 Uhr: Schlussbemerkung und Ende der Sitzung