Wohlfahrtssurvey

Ziele und Aufgaben

Der Wohlfahrtssurvey ist eine Befragung, die zum Ziel hat eine Datengrundlage zur individuellen Wohlfahrt der Menschen in Deutschland und ihrer Lebensqualität zu schaffen. Zum einen sollen Indikatoren für die objektiv beobachtbaren Lebensbedingungen der Menschen erfasst werden, wobei viele verschiedene Lebensbereiche berücksichtigt werden. Darüber hinaus zielt der Wohlfahrtssurvey aber auch auf die subjektiven Bewertungen und Wahrnehmungen der Lebenssituation der Menschen selbst ab. Beides zusammen macht die Lebensqualität der Menschen aus. Der Wohlfahrtssurvey soll es ermöglichen beide Komponenten und Zusammenhänge zwischen ihnen im Zeitverlauf zu analysieren. Insbesondere ist er auch geeignet die Unterschiede und die Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland zu betrachten.

Die Gesellschaft Sozialwissenschaftlicher Infrastruktureinrichtungen (GESIS) stellt auf ihren Internetseiten Informationen zum Wohlfahrtssurvey zur Verfügung.

Erhebungszeitraum

In der alten Bundesrepublik wurden 1978, 1980, 1984 und 1988 Befragungen durchgeführt. Die erste Befragung in den neuen Ländern fand 1990 statt. Gesamtdeutsche Befragungen gab es 1993 und 1998. 2001 fand eine so genannte Trenderhebnung statt, eine weniger umfangreiche Befragung, die dazu dient, die wichtigsten Indikatoren fortzuschreiben.

Erhebungsverfahren

Die Befragungen wurden von TNS Infratest Sozialforschung mittels eines etwa einstündigen persönlichen Interviews durchgeführt. 1998 wurden 3042 Personen befragt. Für die Befragung wird aus der Grundgesamtheit aller Erwachsenen, die in Privathaushalten leben, eine geschichtete, mehrstufige Zufallsstichprobe gezogen. Durchschnittlich konnten 60% der ausgewählten Personen für ein Interview gewonnen werden. Um eine Stichprobe zu erhalten, die für die Bundesrepublik Deutschland repräsentativ ist, müssen Gewichtungen vorgenommen werden.

Themen/Variablen

Es werden für die Lebensbereiche (z.B. Wohnen, Ehe und Familie, Beruf, Einkommen, Bildung, Freizeit, soziales Netz, Umweltschutz, Sicherheit) objektive und subjektive Indikatoren abgefragt. Außerdem wird nach allgemeinem subjektivem Wohlbefinden (z.B. Lebenszufriedenheit, Kompetenz) und wohlfahrtsrelevanten Einstellungen und Werten (z.B. Wichtigkeit von Lebensbereichen) gefragt.

Zusätzlich zu den festen Fragen werden wechselnde Schwerpunkte gesetzt:

  • 1978: Lebensereignisse
  • 1980: Alternative Maße subjektiven Wohlfbefindens, Haushaltsproduktion und Netzwerkhilfe, Berufliche Platzierung und Projekte und Versagungen
  • 1984: Technikausstattung und Nutzung, öffentliche und private Ausgaben und als Replikation Lebensereignisse, Haushaltsproduktion und Projekte und Versagungen
  • 1988: Wertekonzept, Zugangschancen (z.B. zum Arbeitsmarkt), Öffentliche und Private Ausgaben, Lebensereignisse, Projekte und Versagungen
  • 1990 in Ostdeutschland: DDR-spezifische Fragen: Beurteilung früherer Situation
  • 1993: Ansprüche und Erwartungen, Lebensstile, Probleme der Transformation und Vereinigung
  • 1998 Wahrgenommene Exklusionsrisiken, Ansprüche an lebenswerte Gesellschaft, Wahrnehmung und Bewertung der Gesellschaft und als Replikation Zugangschancen.

Diese und weitere Informationen sowie die Fragebögen der einzelnen Jahre sind auf den Seiten zum Wohlfahrtssurvey von GESIS abzurufen.

Art des Datensatzes

Paneldaten, Umfragedaten

Datenzugang

Häufigkeitsauszählungen und Kreuztabellen können direkt mit Wohlfahrtssurvey - Online durchgeführt werden. Für weitergehende Analysen wird empfohlen, den Datensatz über das Zentralarchiv für empirische Wirtschaftsforschung, Universität zu Köln zu beziehen.