P5

P 5 - Flexibilisierungspotenziale heterogener regionaler Arbeitsmärkte durch räumliche Mobilität

Projektleiter:
Dr. Melanie Arntz, ZEW Mannheim

Projektbearbeiter:
Terry Gregory, ZEW Mannheim

Eine geringe räumliche Mobilität wird häufig als Ursache für einen unzureichenden Ausgleich regionaler Ungleichgewichte genannt und mit einer überdurchschnittlich hohen regionalen Mismatch - Arbeitslosigkeit in Verbindung gebracht. Hinsichtlich des wünschenswerten Ziels eines Wachstums- und Beschäftigungszuwachses erlangt regionale Mobilität damit große Bedeutung, wobei die von Arbeitslosigkeit besonders betroffene und gleichzeitig räumlich wenig mobile Gruppe der gering qualifizierten Arbeitskräfte unmittelbar in den Mittelpunkt des Interesses rückt. Entscheidend für die Nutzung oder Nichtnutzung von Flexibilisierungspotenzialen durch räumliche Mobilität sind die individuellen Anreizstrukturen dieser Erwerbspersonen.

Der Fokus des Forschungsvorhabens liegt daher auf der mikroökonomischen Beschreibung der individuellen Determinanten der Mobilität unter besonderer Berücksichtigung der Situation gering qualifizierter Arbeitsloser. Dabei sollen die Wirkungskanäle des Einflusses verschiedener Faktoren zunächst im Rahmen eines theoretischen Suchmodells aufgezeigt und dann mikroökonometrisch überprüft werden. Insbesondere soll der Frage nachgegangen werden, in welchem Maße institutionelle Faktoren wie z.B. Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik oder der Kündigungsschutz für die räumliche Immobilität einiger Arbeitsmarktsegmente verantwortlich gemacht werden können.

Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens können daher die Grundlage einer Wirtschaftspolitik bilden, die die Anreizwirkungen auf die räumliche Mobilität stärker berücksichtigt und damit zur Nutzung möglicher Flexibilisierungspotenziale beiträgt.

Der selektive Charakter interregionaler Mobilität, d.h. die selektive Abwanderung von gut ausgebildeten und jungen Arbeitskräften, kann für die Abwanderungsregionen jedoch zu massiven Problemen führen. In einem nächsten Schritt sieht das Forschungsprojekt daher vor, die negativen Folgen der Mobilität stärker zu beleuchten. Eine mittel- bis langfristige Forschungsfrage in diesem Zusammenhang ist der Vergleich der individuellen und sozialen Mobilitätsrenditen und -kosten.