Über den Ausschuss

Der Ausschuss Industrieökonomik wurde am 19. März 1987 anlässlich der 4. Arbeitstagung Industrieökonomik in Berlin gegründet. 45 Gründungsmitglieder wählten Professor Manfred Neumann zum Vorsitzenden und Professor Horst Albach zum stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses. Die erste Ausschusssitzung fand vom 17.-19. März 1988 in Nürnberg statt.

Mit der Gründung des Ausschusses sollte das stark zugenommene Interesse an dem Forschungsgebiet Industrieökonomik zum Ausdruck gebracht werden. Seit Jahren gehört die Industrieökonomik zu den Teilgebieten der Wirtschaftswissenschaft mit dem höchsten Forschungsoutput.

Unter Industrieökonomik versteht man eine theoriegeleitete anwendungsorientierte Forschung zur dynamischen Wechselwirkung zwischen Staat, Markt und Unternehmen. Die Forschung ist interdisziplinär angelegt, indem sie volks- und betriebswirtschaftliche Ansätze berücksichtigt. Folgerichtig setzt sich der Ausschuss aus Volks- und Betriebswirten zusammen.

Im deutschsprachigen Raum wurde die Industrieökonomik von den markttheoretischen Arbeiten von Arndt und Heuss aus den 50er und 60er Jahren beeinflusst. Daran schloss sich die Diskussion zu den Wettbewerbskonzepten von Kantzenbach und von Hayek/Hoppmann an.

Seit etwa Anfang der siebziger Jahre sind im deutschsprachigen Raum industrieökonomische Arbeiten entstanden, die in der internationalen "mainstream" Industrieökonomik große Beachtung fanden. Seit den achtziger Jahren beherrschen spieltheoretische Arbeiten die Industrieökonomik, wobei insbesondere die Arbeiten von Selten und seinen Schülerinnen und Schülern großen Einfluss gewannen. In jüngster Zeit besinnt man sich erneut der empirischen und wettbewerbspolitischen Wurzeln der Industrieökonomik und findet Beiträge, die im Vergleich zu den frühen Arbeiten stärker theoriegeleitet sind.

Auf die deutsche Industrieökonomik gingen wesentliche Impulse von der im Jahre 1974 in einem Nebenzimmer einer pfälzischen Weinstube gegründeten European Association for Research in Industrial Economics (kurz EARIE genannt) aus. Heute ist EARIE die wichtigste europäische Vereinigung der Industrieökonomen/-innen, die von deutschen Industrieökonomen/-innen stark mit geprägt wurde. EARIE veranstaltet Jahrestagungen und unterstützt das International Journal of Industrial Organization.

Die bisherigen Vorsitzenden des Ausschusses für Industrieökonomik waren:

  • 1987-89: Prof. Dr. Manfred Neumann, Nürnberg
  • 1989-91: Prof. Dr. Dres. h.c. Horst Albach, Bonn
  • 1991-93: Prof. Dr. Hans Jürgen Ramser, Konstanz
  • 1993-95: Prof. Dr. Arnold Picot, München
  • 1995-97: Prof. Dr. Niklaus Blattner, Basel
  • 1997-99: Prof. Dr. Joachim Schwalbach, Berlin
  • 1999-01: Prof. Dr. Gerhard Clemenz, Wien
  • 2001-03: Prof. Dr. Rolf Bühner, Passau
  • 2004-05: Prof. Konrad Stahl, PhD, Mannheim
  • 2005-07: Prof. Dietmar Harhoff, PhD, München
  • 2007-09: Prof. Dr. Manfred Stadler, Tübingen
  • 2009-11: Prof. Dr. Peter-J. Jost, Vallendar
  • 2011-13: Prof. Dr. Winand Emons, Bern
  • 2013-15: Prof. Dr. Ulrich Kaiser, Zürich
  • 2015-17: Prof. Volker Nocke, PhD, Mannheim
  • 2017-19: Prof. Dr. Christine Zulehner, Wien
  • 2019-21: Prof. Paul Heidhues, PhD, Düsseldorf